Opium fürs Volk? | Purpose of Christianity
© Image by Margarethe Pfründer-Sonn↗
In Gesprächen mit Atheisten gibt es oft ein Grundirrtum, der in vielen unterschiedlichen Schattierungen auftritt: Das Christentum (oder Religion im allgemeinen) sei erfunden worden, um Menschen zu unterdrücken, damit die Menschen moralisch leben oder um unerklärlichen Naturphänomenen eine Erklärung zu geben.
Allerdings ist das nicht der eigentliche Zweck des Christentums. Ein wichtiger Zweck des Christentums ist, die Frage für dich zu beantworten: Was passiert mit dir nach deinem Tod?
Natürlich geht jemand, der ein materialistisches Weltbild hat, selbstverständlich davon aus, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Aber wenn das rein materialistische Weltbild fast unendlich unwahrscheinlich ist, dann kann sich niemand sicher sein, dass nach dem Tod wirklich alles vorbei ist.
Also:
- Du musst dich für eine Religion oder Weltanschauung entscheiden oder du hast dich schon entschieden.
- Du hast für diese Entscheidung keine objektiven Kriterien, die dir 100%ige Sicherheit für die Richtigkeit deiner Entscheidung liefern. Du musst also unter Unsicherheit eine Entscheidung treffen.
- Möglicherweise steht dein Leben nach dem Tod im Risiko. Daher: Die Entscheidung für oder gegen eine Religion oder Weltanschauung ist für dich persönlich potentiell existentiell wichtig und folgenreich.
- Daher solltest du die Entscheidung so wählen, dass das Resultat den optimalen Erwartungswert hat - unter Berücksichtigung aller Risiken und deren Eintrittswahrscheinlichkeit (wobei du die Wahrscheinlichkeiten nicht wirklich kennst; du meinst vielleicht, sie irgendwie überschlagen zu können).
Leider treffen wir selbst so wichtige und folgenreiche Entscheidungen meistens nicht objektiv, sondern wir versuchen möglichst viele Bestätigungen für unser bisheriges Weltbild zu finden (Das betrifft mich natürlich auch selbst, auch wenn ich versuche dagegen anzukämpfen). Insbesondere wird man sein eigenes Weltbild nicht revidieren, wenn es keine zwingenden Argumente gegen die eigene Position gibt und man die (andere) Religion im besten Fall als Belohnungsaufschub, im schlimmsten Fall als falsches Versprechen wahrnimmt.
Irgendwo ahnen wir aber, dass wir in unserer Entscheidung nicht ganz ehrlich sind, und dann leben wir einfach irgendwie so weiter “Et kütt wie et kütt” und “Et hätt noch immer jot jejange”. Damit wir mit unserer Unehrlichkeit nicht konfrontiert werden, versuchen wir das unangenehme Thema “Tod” möglichst zu vermeiden. Damit ist das Problem leider nicht gelöst.
Was ist nun die “richtige” Entscheidung? Mit 100%iger Sicherheit und Objektivität kann es keiner sagen. Ich kann darlegen, wie ich mich selbst entschieden habe und welche (teilweise subjektiven) Kriterien ich dafür habe, aber das ist etwas für einen eigenen Blog-Post.
Jedenfalls: Die Frage, welche Religion oder Weltanschauung jemand hat, ist nicht unwichtig oder optional, sondern sie ist existentiell. Die Antwort entscheidet möglicherweise darüber, wo du die Ewigkeit verbringst.
Zum Weiterlesen:
English Version
In conversations with atheists, there is often a basic misconception that appears in many different guises: Christianity (or religion in general) was invented to oppress people, to make people live morally or to provide an explanation for inexplicable natural phenomena.
But that is not the real purpose of Christianity. One important purpose of Christianity is to answer the question for you: What happens to you when you die?
Of course, if you have a materialistic world view, you will assume that there is no life after death. But if the purely materialistic world view is almost infinitely improbable, then no one can be sure that everything is really over after death.
So:
- You have to choose or have already chosen a religion or worldview.
- You have no objective criteria for this decision that give you 100% certainty that your decision is right. So you have to make a decision under uncertainty.
- Your life after death may be at risk. Therefore: The decision for or against a religion or worldview is potentially existentially consequential for you personally.
- So you should choose the decision in such a way that the outcome has the optimal expected value - taking into account all the risks and their probabilities (even though you don’t really know the probabilities; you may think you can somehow estimate them).
Unfortunately, we usually don’t make such important and far-reaching decisions objectively; instead, we try to find as much confirmation as possible for our previous view of the world (this includes me, of course, even though I try to fight it). In particular, we will not revise our own worldview if there are no compelling arguments against our own position, and if we perceive (another) religion as a delayed gratification at best, or a false promise at worst.
At some point, however, we begin to suspect that we’re not being completely honest about our decision, and then we just go on living: “It’s always worked out so far”. To avoid being confronted with our dishonesty, we try to avoid the unpleasant subject of ‘death’ as much as possible. Unfortunately, this doesn’t solve the problem.
So what is the ‘right’ decision? Nobody can say with 100% certainty and objectivity. I can explain how I came to my own decision and what (partly subjective) criteria I used, but that’s for another blog post.
In any case, the question of what religion or worldview someone has is not unimportant or optional, it is existential. The answer can determine where you spend eternity.
Further reading:
translated with help of deepl.com
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